Global Players von Laura Schleussner   //   English version   //   Bild 1   2   3

Was hätten Künstler tun können, um beim Einzug des Global Players nicht als seine Cheerleader zu enden? - Werner von Delmont

Disastrous Takeover I, 2001

Einen gewaltigen Feuerstrahl nach sich ziehend, heben drei Concordes in irrem Tempo von der Startbahn ab. Die Nasen in dieselbe Richtung weisend und die Flügel gleich ausgerichtet, sind die drei Jets optisch zu einer einzigen Maschine verschmolzen – als verdreifachtes Symbol des Überschallfluges, technischer Meisterschaft und des Fortschritts. Die drei Mann starke Künstlergruppe BEWEGUNG NURR (Alekos Hofstetter, Christian Steuer, Lokiev Stoof) hat hier Flugzeuge in Vertretung für ihr eigenes beabsichtigtes Abheben gewählt. Wie der Titel Disastrous Takeover I (High Noon) schon verrät: das Desaster lauert und ökonomische Kräfte sind am Werk. Das genaue Wesen der unmittelbaren Bedrohung bleibt zunächst undeutlich, und die für die BEWEGUNG NURR typische spielerische Wortvermengung im Titel macht glauben, dass es sich um einen missglückten Business Deal, also einen Takeover und nicht um einen Takeoff, handelt. Mit Kausalnexus, einem weiteren Bild der Serie, wird die mehrdeutige Mischung von Bad Business und technischer Fehlfunktion fortgesetzt. Es zeigt das Metallteil, das den furchtbaren Crash der Concorde vor Paris verursachte und das auch letztendlich dazu führte, dass das schnellste Passagierflugzeuge der Welt von nun an und für immer am Boden blieb.

HIGH NOON ist keine Nachstellung eines zur Sensation gepushten kollektiven Traumas à la Christoph Draeger. Es ist vielmehr ein Beispiel von NURRs Bereitschaft, sich selbst innerhalb des Kontextes kapitalistischer Verhaltensregeln wie Wettbewerb und Zurschaustellung von Wohlstand zu parodieren. Manifestationen der Macht, des Kapitalismus, der globalen Wirtschaft mit den Zeichen menschlichen Scheiterns bis hin zur schieren Katastrophe zu paaren, ist eine beständige Strategie im Werk der Gruppe, die sich Themen, wie AIDS, Corporate Identity, Global Mobility, Werbung und Wertschöpfung annimmt. Wenn die Gruppe sich dabei selbst in den Mittelpunkt des Geschehens stellt, tut sie das mit selbstironischer Albernheit. Wie in Disastrous Takeover thematisieren sie oftmals ihre eigenen Bestrebungen und Erfahrungen im (Kunst-)Markt. Die Bandbreite der Selbstportraits reicht von inszenierten Fotografien der Mitglieder selbst über die Verwendung tierischer Stellvertreter bis hin zu Gegenständen in dreifacher Ausführung. Doch beziehen sie sich immer auf den Nexus zwischen individuellem und kollektivem Scheitern. Dabei übernehmen die Gruppenmitglieder beide Rollen, die des Individuums und die in Gestalt einer Corporate Identity. Es sind variable Rollenspiele, die weder dezidiert für ein »Gemeinsam-sind-wir-stark« eintreten noch für »Survival of the Fittest«. Die Portraits, mit tragikomischen Anteilen versetzt, stellen eine Travestie des alltäglichen Strebens dar, in der die oberflächlichen aber effektiven Mechanismen der Macht menschlicher Schwäche gegenübergestellt werden.

In den beiden Selbstportraits von 1998 Haben Sie auch nichts vergessen und Vertrauen wagen präsentieren sich Hofstetter, Steuer und Stoof sportlich-leger uniformiert, wie man es auch Verkäufern in Discount-Technikmärkten kennt. Weißes Button-Down-Hemd ohne Krawatte, dazu als Überspitzung das anonymisierte Namensschild. Das ist meilenweit entfernt von den Maßanzügen Gilberts and Georges, aber auch von dem ramponierten Künstler-Intellektuellen-Outfit des slowenischen Kollektivs IRWIN. Willkommen im Dienstleistungssektor – und hier das Team von locker gekleideten Kundenberatern, bereit zu helfen und informieren! Von einer Vor-Urlaubs-Checklist begleitet (Stecker aus den Steckdosen, Reserveschlüssel an Vertrauensperson übergeben usw.) zeigt Haben Sie auch nichts vergessen? die drei mit zuversichtlicher Geste, uns die Sicherheit gebend, dass wir die komplexen Schwierigkeiten unserer All-Inclusive-Existenz überwinden können. Aber können wir diesen Männern vertrauen? Obwohl Ver trauen wagen es suggeriert, sieht man an dem die Fotografie überlagernden Logo, dass die beiden stehenden Mitglieder den Ball haben fallen lassen, und der dritte bereits am Boden kniet. Etwas verdächtig Amateurhaftes ist an den Dreien. Die Botschaft ist klar: wir können nicht alles glauben, was uns die Cover Boys auf den Hochglanzbroschüren weismachen wollen, egal wie sicher wir uns fühlen mögen. Der eine benötigt eine Rasur, ein Hemd müsste gebügelt werden, und der Griff ihrer Hände ist ein wenig zu verkrampft. Würde jemand diese Kerle bitte rausschmeißen und echte Profis holen!

Spree, 2004

Doch da sind sie schon wieder, in ihrem Werkblock B2EX von 2001! Auf einem C-Print personifizieren die drei leeren Bürostühle die anonymen Arbeiter in der sterilen Umgebung eines Callcenters. Hilfe ist unterwegs, obwohl wir nicht wissen, wen wir gerade am Apparat haben. Ist es jemand aus Madras, der trainiert wurde, wie jemand aus Louisiana zu sprechen? Sind wir in Düsseldorf oder Dublin? Kulturelle und geographische Herkunft werden im internationalen Hotline-Business absichtlich neutralisiert. Aber im Video Pink Shirt Harassment können wir einen Blick auf die mitternächtlichen Possen der Männer hinter den Stimmen werfen. Mit rosa Hemden bekleidet, reagieren die drei offensichtlich auf die Überdosis professionellen Verhaltens, indem sie erotischen Dampf ablassen. Da sie in die Kamera schauen, ist das Objekt der Begierde wohl nicht der Computer, obwohl sie sich vor ihm ausziehen und ihn mit lasziven Zungenspiel verwöhnen. Sie lassen sich einfach mit sympathischer Schrägheit gehen, so dass die Sterilität und die Reglementierungen eines Callcenters absurd erscheinen. Es ist eine kleine Geste der Rebellion, ein kurzer Moment des Auslebens, in dem die Stimmen hinter der Maschinerie ihr ganzes Verlangen zur Schau stellen.

Wir sehen die Jungs der BEWEGUNG NURR nicht nur bei der Arbeit im und am weltweiten Markt, wir sehen sie auch bei ihren eigenen Anstrengungen, als Gruppe erfolgreich zu sein. Hier werfen sie ihre uniformierte Kleidung ab und nehmen in Orcas-Diptychon die Gestalt aufblasbarer Killerwale an - bereit für eine Vorführung -, aber auch die von drei furchtbar niedlichen Rehen am Rande einer Landstraße (Unsere Angst) oder die von drei Jets wie im oben erwähnten Disastrous Takeover. Diese wechselnden Rollenspiele haben viel von den ironischen Selbstdarstellungen des kanadischen Künstlerkollektivs General Idea - bis hin zu offener Anleihe. Aber die Selbstportraits haben nicht so sehr das Kreieren und Feiern einer Identität angesichts selbst erfahrener Marginalisierung im Sinne, sondern sie nutzen die kollektive Identität, um das Gerede von erfolgreichen Corporate-Identity-Maßnahmen als solches zu demaskieren. Unsicherheit, Versagensangst oder Scheitern haben keinen Platz in den auf Erfolg und Kompetenz ausgerichteten Unternehmensplanungen, doch genau diese unterdrückten Ängste werden von der BEWEGUNG NURR an die Oberfläche gebracht.[1] Ironischerweise ist es genau das Fehlen von Beständigkeit und Eindeutigkeit – die Identitäten der Gruppe präsentieren sich in jeder Arbeit verschieden -, das die BEWEGUNG NURR anfänglich schwer greifbar macht. Was wollen sie uns weismachen? Genau das ist der Punkt. Trotz ihrer kontinuierlichen Corporate-Identity-Mimikry in den Selbstdarstellungen, wirft ihre bewusste Weigerung, ein uniformes visuelles Statement zu liefern, auch ein Licht auf die ambivalenten Strategien osteuropäischer Künstler, wie Neue Slowenische Kunst, die zur Konfrontation mit totalitären Ideologien und deren subtiler Subversion entwickelt wurden.[2] Wie die Gruppe Gorgona aus Zagreb, sind sie »stets misstrauisch gegenüber exzessiver Klarheit«.[3]

Die selbststilisisierte Unfähigkeit zu bestehen, das Spiel zu meistern, zieht sich als roter Faden durch die Selbstportraits der BEWEGUNG NURR. Zunächst scheinen ihre Ausrutscher und Missgeschick selbstbezüglich, bis hin zur Kunstwelt-Buhlerei - siehe die Nebendarstellerauftritte des Kritikers Peter Funken und der Kuratorin Inke Arns (Cash Fall und Spree). Ein desillusionierter Kommentar auf die Abhängigkeit von Künstlern von Kuratoren und Kritikern. Doch beide haben mitgespielt, weil sie wussten, dass es um mehr ging. Hier wird die Frage nach BEWEGUNG NURRs Erfolg sehr kritisch beleuchtet, wenn dazu die Auflösung der Gruppe oder das Ausscheiden eines Mitglieds nötig scheint. In EWG schafft nur Lokiev Stoof den Siegersprung über das Tennisnetz, während die anderen stürzen, und an der Notreserve-Tauschflasche von For Advancement Only stecken drei Mundstücke, aber es gibt nur ausreichend Luft für einen. Diese Portraits scheinen die eigenen Ängste um die Fähigkeit der Gruppe, unter harten Marktbedingungen zu bestehen, zu reflektieren. Was braucht es, um vorwärts zu kommen? Das Kollektiv scheint keine strategisch kluge Wahl zu sein, und der Wettbewerb scheint nach »rugged individualism«, also robustem Individualismus amerikanischer Prägung zu verlangen.[4]

Hier zeigt sich ihre ernste Seite. Charles Esche schreibt dazu: »Man könnte meinen, kollektive Kreativität sei die normale künstlerische Reaktion auf eine Entwicklung, die geprägt ist von extremem Individualismus.« [5] Wie auch immer, die BEWEGUNG NURR ruft nicht den kollektiven Aktionismus aus. Sie untersucht lediglich den andauernden Konflikt im Wertesystem unserer globalen Wirtschaft: die diametrale Opposition von Gemeinwesen und Gier. Im Zusammenhang mit dem derzeitigen wirtschaftlichen Abschwung in Deutschland nehmen die drei die Rollen von liebenswerten Antihelden an: der verunsicherte Otto-Normal-Verbraucher mal drei. Zudem lebten die drei Mitglieder der BEWEGUNG NURR als junge Männer während der chaotischen Zeiten der (Wieder-)Vereinigung in Dresden und Berlin. Das scheinbare Ringen mit den Herausforderungen der herrschenden wirtschaftlichen Situation, zumindest im künstlerischen Kontext, ist Teil ihrer Kunst. Sie beherrschen die visuelle Manipulation von Werbung so gut, dass sie sich hätten entschließen können, sie zu ihrem eigenem Vorteil, im Sinne semiotischer

Konvergenz von Kunst und Markt – sprich als Pop – zu verwenden. Aber sie haben es nicht getan. Sie stehen nur scheinbar an der Seitenlinie, aber Cheerleader sind sie nicht. Natürlich, je erfolgreicher sie werden, desto mehr wird unsere Resonanz auf ihre Parodie des Scheiterns zum Gradmesser unserer eigenen Einstellung gegenüber dem globalen Markt oder unserer persönlichen Position in der Erfolgsleiter. Es ist an der Zeit, dass jemand die drei Akteure mit einem Preis würdigt. Und wenn, da bin ich mir sicher, würden sie die Preisübergabe filmen und ihrem ironischen OEuvre hinzufügen.

Arrow Through Head, 1998

[1] Eines der Gruppenmitglieder sagte zu ihren Selbstportraits: »Corporate Identity in der Wirtschaft ist immer nur die Beschreibung eines wünschenswerten Zieles, nicht Realität. In unseren Selbstbildnissen wird dieses Auseinanderklaffen aufgegriffen.«

[2] Inke Arns, »Mobile Staaten / Bewegliche Grenzen / Wandernde Einheiten; Das slowensiche Künstlerkollektiv Neue Slowenische Kunst (NSK)« in: Irwin: Retroprincip 1983-2003, Frankfurt 2003, S. 22., »Die NSK zielt nicht mittels Ironie, Parodie oder Satire auf eine Überwindung der Macht der ideologischen Zeichen ab, sondern bemüht sich um eine Bewusstmachung der Macht dieser Zeichen.«

[3] Das Gruppenmitglieds Josip Vanista in: »Kollektive Kreativität«, Ausstellungskatalog, Kunsthalle Fridericianum, Frankfurt 2005, S. 58

[4] Herbert Hoover prägte den Begriff in seiner am 22.10.1928 gehaltenen sog. »Rugged Individualism Speech«.

[5] Charles Esche: »Kollektivität, bescheidene Vorhaben und unvernünftiger Optimismus«, in: »Kollektive Identität«, S. 94.

 

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Globaly Players by Laura Schleussner   //   pic 1   2   3

What could artists do not to end up as cheerleaders for the advent of the global player? - Werner von Delmont

Disastrous Takeover I, 2001

Propelled by fiery plumes of exhaust, three Concorde jets take off from the runway in a burst of acceleration. With their noses pointing in the same direction and wings aligned, the three jets have been optically fused into a single machine – a triplicate symbol of supersonic speed, technical mastery, and progress. Here the three-man German artist group BEWEGUNG NURR (Alekos Hofstetter, Christian Steuer and Lokiev Stoof) have chosen the planes as stand-ins for their own intended lift-off. However, as the title Disastrous Takeover I (High Noon) indicates, disaster looms, and economic forces are at play. The exact nature of the immanent threat initially remains unclear, and the playful malapropism of the titles – typical of BEWEGUNG NURR – suggests that an ill-considered business deal, i.e. the takeover and not the takeoff, is the problem. However, Kausalnexus [Causal Nexus] another image in the series underscores the ambiguous blend of bad business and technical malfunction; it depicts the metal part that unleashed the terrible Concorde crash in Paris in 2000, which ultimately led to the grounding of the world’s fastest passenger jets once and for all.

High Noon is not a quasi reenactment of sensationalized collective trauma à la Christoph Draeger. Instead, it is an example of BEWEGUNG NURR’S willingness to parody themselves within the context of capitalistic mores, such as competition and display of wealth. Pairing manifestations of power, capitalism, and the global economy with references to human failing or even outright disaster is a consistent strategy in the work of the group, which has taken on issues from AIDS, to corporate identity, global mobility, advertising strategies, and value creation. When the group places themselves in the center of the scene, they do so with self-deprecating silliness. As in Disastrous Takeover, they often make issue of their own ambitions and experiences on the market and the market of art. Ranging from photographs of the group members in various scenarios to animal representatives or objects in triplicate, the self-portraits essentially drawn on the nexus of individual and collective failure. The group assumes both the part of the individual and the guise of a corporate identity, but these are shifting roles that neither clearly argue for safety in numbers nor propagate the survival of the fittest. With a touch of tragic-comedy the portraits are a travesty of ordinary ambition, in which the superficial but effective mechanisms of power are juxtaposed with human weakness.

In two self-portraits from 1998 Haben Sie Auch Nichts Vergessen? [Are You Sure You Haven’t Forgotten Anything?] and Ver trauen Wagen [Tr y T rusting] Hofstetter, Steuer, and Stoof show themselves in the buttoned-down uniform reminiscent of sales associates at a discount media mart. White shirts, no ties, and an exaggeratedly anonymous nametag. This is a far cry from the elite tailoring of Gilbert and George or even the disheveled artist-intellectual jackets of the Slovenian collective IRWIN. Welcome to the service sector with its team of dressed-down customer representatives ready to help and inform. Accompanied by a pre-vacation checklist (e.g. pull the plugs out of sockets, deposit an extra key with a person you trust etc.) Haben Sie Auch Nichts Vergessen? shows the three giving »thumbs-up« gestures of assurance that we will be able to surmount all the complexities of our prepackaged existence. Can we put our trust in these men? Although Vertrauen Wagen suggests we can, the logo superimposed on the photograph indicates that the two standing members of the team dropped the ball, and the third is already on his knees. There is just something suspiciously amateurish about these three. The message is clear that we can't believe everything the front men in glossy brochures try to convey, no matter how secure we might want to feel. One needs a shave; a shirt needs ironing; and all of their fists are clenched a little to tight. Would someone get these guys out of here and bring in the real professionals!

Spree, 2004

But they are at it again in their B2SEX series from 2001. In a c-print three empty desk chairs personify the anonymous workers within the sterile environment of a call center. More help is on the way, although we never know who we have on the line. Is it someone in Madras trained to talk like a man from Louisiana? Are we calling Düsseldorf or Dublin? Culture and geography are purposely neutralized in the economy of international hotlines, but in the Pink Shir t Harassement video we get a look at the late-night antics of the men behind the voices. Dressed in soft pink shirts the three are apparently reacting to an overdose of professional behavior by letting off some erotic steam. Since they are looking into the camera, their object of desire is clearly not the computer, although they are undressing in front of it or giving it a lascivious lick. They are simply letting themselves go with a level of sympathetic wackiness that in the end makes the sterility and regimentation of the call center seem absurd. It is a small gesture of rebellion, a moment of acting out, in which the voices behind the machine exhibits their full-bodied desires.

Not only do we see the boys of BEWEGUNG NURR at work on the worldwide market, but we also see them in their personal efforts to succeed as a group. Here they shed their uniform attire and take the form of inflatable killer whales ready to perform a show in the Orcas series, three nauseatingly cute deer next to an asphalt road in Unsere Angst [Our Fear] or three jets in the aforementioned Disastrous Takeover. These shifting role-plays owe much to the tongue-in-cheek self-depictions of the Canadian artist collective General Idea – to the point of outright borrowing. However, BEWEGUNG NURR’s self portraits are not so much about creating and celebrating an identity in the face of marginalization as it is about using a collective identity to unmask the »successism« of corporate identity strategies. Suggestions of uncertainty, performance anxiety, or failure have no place in corporate projections of success and competence, and these repressed anxieties are just what BEWEGUNG NURR brings to the surface.[1] Ironically, it is this very lack of consistency and clarity – the shifting identities of group in each work – that can make BEWEGUNG NURR initially difficult to grasp. What do they want us to think? That's just it. Despite their mimicry of CI through a continuous stream of self-depictions, their refusal to serve up a uniform visual statement mirrors the consciously ambivalent strategies of Eastern European artists, such as Neue Slovenische Kunst, which were used to confront and subtlety subvert totalitarian ideologies.[2] Like the group Gorgona from Zagreb, they seem to be »permanently suspicious of excessive clarity«.[3]

There is constant thread throughout BEWEGUNG NURR’s self-portraits: their self-stylized inability to master the game. At first, their mishaps and slip-ups in Cash Fall A and Spree – respectively featuring cameo appearances by the critic Peter Funken and the curator Inke Arns – seem self-referential to the point of art-world pandering (Cash Fall and Spree). A disillusioned commentary on the artist-curator power relationship. But the curators played along in good humor, because they understood that more is at stake. Here the issue of BEWEGUNG NURR’S own success becomes most critical when it seems to require the fragmentation of the group or the loss of a member. In EWG only Lokiev Stoof successfully makes the victory jump over the tennis net, while the others tumble, and in the air tank of the emergency device in For Advancement Only there are three mouthpieces but only enough air for one. These portraits seem to reflect their own anxieties about the ability of the group to persevere under tough market conditions. What does it take to get ahead? The collective does not appear to be a strategic choice, and competition seems to require a special American brand of rugged individualism.[4] This is where their play gets serious. As Charles Esche wrties, »We could speculate that collective creativity is the normal artistic response to a moment of extreme individualism.«[5] However, BEWEGUNG NURR is not making a call to collective activism. They simply explore an ever-timely conflict in the  value system of our global economy: the diametric opposition of community and greed. In the context of the current economic downturn in Germany, the three take on the role of likeable anti-heroes, the baffled German man on the street times three. In addition, the three members of BEWEGUNG NURR are from a generation that came of age in Dresden and Berlin in the chaotic era of (re)unification of capitalist and socialist Germany. Indications that they are grappling with the challenges of the contemporary economic situation are, at least in an artistic context, just an act. They have mastered the visual manipulations of the business media so well, that they could have decided to use them to their own advantage in the kind of semiotic convergence of art and market called pop. But they didn't. They may seem to be standing on the sidelines, but they're no cheerleaders. Of course, the more successful they are in their own market, the more our responses to their parody of failure will act as a barometer of our own attitude towards the global market or our personal anxiety about our position on the ladder of success. It’s about time that somebody gave these zany players a prize. If someone does, I am sure that the three will capture the event on film and add it to their ironic oeuvre.

Arrow Through Head, 1998

[1] In an email exchange one of the group members described their self-portraits as follows: »In business corporate identity is always simply a description of a desired goal, not reality. In our self-portraits we addresses the discrepancy.«

[2] Inke Arns, »Mobile Staaten / Bewegliche Grenzen / Wandernde Einheiten; Das slowensiche Künstlerkollektiv Neue Slowenische Kunst (NSK)« in IRWINRETROPRINCIP, Frankfurt 2003, p. 22. »The NSK does not use irony, parody, or satire to overcome the power of ideological signs, but instead attempts to raise awareness of the power of these signs.«

[3] Group member Josip Vanista in Collective Creativity, Exhibition Catalogue Kunsthalle Fridericianum, Frankfurt 2005, p. 59

[4] Herbert Hoover coined the term in his »Rugged Individualism Speech«, held October 22, 1928

[5] Charles Esche, »Collectivity, Modest Proposals & Foolish Optimism«, in »Collective Creativity«, Frankfurt 2005, p.97.